Ambulante Jugendhilfe

Sowohl im tagessatzfinanzierten Rahmen des Jungen Wohnens (JuWo), als auch in der ambulanten Form der Jugend- und Familienhilfe bieten wir unterschiedliche Betreuungsformen für junge Menschen in der Regel zwischen 16 und 21 Jahren, im Falle eines besonderen Unterstützungsbedarfs auch bis zum 27. Lebensjahr, sowie sämtliche Formen der Flexiblen (Familien) Hilfen, an. Wir lernen die Menschen vor dem Hintergrund eines systemisch ganzheitlichen Verständnisses kennen. Die Grundlage unserer Arbeit basiert auf dem Verstehen und Nachvollziehen der subjektiven Sicht der Menschen, um ihnen möglichst naheliegende und gegebenenfalls alternative Sichtweisen, Ausdrucks- und Deutungsmöglichkeiten anzubieten.

Wir passen die Rahmenbedingungen der Betreuung mit Zielen und Regeln individuell – aber nicht beliebig – anhand der persönlichen Ausgangsvoraussetzungen und Möglichkeiten der Menschen an. Innerhalb des pädagogischen Prozesses begleiten wir mitunter sehr schwierige Phasen im Entwicklungsverlauf, ohne uns davon abschrecken zu lassen und bieten uns auch dann als verlässliche Ansprechpartner und Begleiter für unsere Klienten an. Dabei nutzen wir die hieraus gewonnenen Informationen über die subjektive Sicht der Welt der Klienten, um sie in ihrem Wachstum individuell besser fördern zu können.

Unser Angebot:

  • Junges Wohnen (JuWo)
  • Ambulante Krisendienste und Tageshilfen durch individuelle und familienstützende Dienste (A.K.U.T.)

Junges Wohnen (JuWo)

Unser stationärer Bereich des Jungen Wohnens (JuWo) bietet insbesondere für minderjährige junge Menschen trägereigene, vollständig ausgestattete Wohnungen, die sich in normalen Miethäusern über das gesamte Stadtgebiet von Oberhausen, sowie auch in den angrenzenden Städten befinden. Im Falle von bereits volljährigen jungen Menschen suchen wir mit diesen gemeinsam angemessene Wohnungen, die von den jungen Erwachsenen dann selbst angemietet werden, allerdings bis zur Beendigung der stationären Maßnahme von uns finanziert werden. Darüber hinaus richtet sich das Angebot auch an Jugendliche/junge Erwachsene mit Kind und an Jugendliche/junge Erwachsene, deren seelische Gesundheit beeinträchtigt ist, hier insbesondere der Personenkreis mit Persönlichkeitsstörungen, bzw. solche, die gefährdet sind, daran zu erkranken. Die Betreuungsintensität variiert je nach individuellem Hilfebedarf. Die Betreuung beinhaltet sozialpädagogische Beratung und alltagsbegleitende Unterstützung in allen Bereichen des alltäglichen Lebens, entsprechend des lebenspraktischen und persönlichen Hilfebedarfs, einschließlich der beruflichen Perspektivenfindung. Das Ziel ist stets, ein selbstständiges und eigenverantwortliches Leben innerhalb dieser Gesellschaft führen zu können. Uns ist es wichtig, dass wir in der Betreuungsphase eine vertrauensvolle offene Kontaktebene zu den jungen Menschen herstellen, die die Grundlage für einen ganzheitlich stabilisierenden Entwicklungsprozess bildet.


A.K.U.T

Die Ambulanten Krisendienste und Tageshilfen umfassen folgende Angebote
 

  • Ambulante EinzelBetreuung für junge Erwachsene (AEB)
    Jungen Volljährigen bis 21 Jahre, die eine eigene Wohnung haben und ihren Lebensunterhalt selbstständig bestreiten, bieten wir über AEB Betreuung im Sinne alltagsbegleitender Unterstützung und sozialpädagogischer Beratung, mit dem Ziel der weiteren Verselbstständigung und Stabilisierung an. Voraussetzung sind Basiskompetenzen in Miet- und Sozialverträglichkeit, Alltagsbewältigung und eigenständiger Lebensführung.

  • Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH)
    Löwenzahn Betreutes Wohnen e.V. unterstützt Familien bei der Aktivierung von eigenen Kompetenzen und Ressourcen im Erziehungsprozess und beugt damit der Kindeswohlgefährdung vor. Grundlage unseres Angebotes ist die systemisch wohlwollende Betrachtung des gesamten Familiensystems und dessen sozialen Netzwerks. Das Angebot der SPFH orientiert sich am Lebensalltag und der Lebenspraxis der Familie. Vor dem Hintergrund der Kindeswohlsicherung ist das Ziel die Aktivierung der inner- und außerfamiliären Ressourcen zur selbstständigen Bewältigung des Lebens. Im Fokus liegt hierbei insbesondere die Sicherung und Wiederherstellung der Erziehungsfähigkeit der Eltern.

  • Erziehungsbeistandschaft (EB)
    Bei diesem Angebot wird die individuelle Förderung der persönlichen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zwischen 8 und 18 Jahren in dem Mittelpunkt des sozialpädagogischen Handelns gestellt. In der systemisch geprägten Beratung und Unterstützung verstehen wir uns als "Anwalt" der Kinder und Jugendlichen. Dabei stehen Themen wie etwa die konflikthafte Beziehung zwischen Eltern und Kindern/Jugendlichen, schulische Probleme oder solche im Ausbildungsbereich, Auffälligkeiten im Sozial- und Leistungsverhalten sowie soziale Anpassungsschwierigkeiten bis hin zur Straffälligkeit als Anlass, dieses sozialpädagogische Betreuungsangebot zu nutzen. Im Hilfeverlauf passt sich die Fachkraft von Löwenzahn Betreutes Wohnen e.V. kontinuierlich an das Tempo des jungen Menschen und seiner Familie an und begleitet konstant den Veränderungsprozess.

  • Betreuungsweisung (BW)
    Löwenzahn Betreutes Wohnen e.V. betreut delinquente Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 – 20 Jahren, die vom Gericht eine Betreuungsweisung auferlegt bekommen haben. Das bedeutet, dass die Hilfe nicht freiwillig, sondern verpflichtend ist, womit der Aspekt der Aufsicht betont ist. Das Ziel ist die Förderung und Sicherung ihrer Erziehung entsprechend der in der Betreuungsplanung festgelegten Rahmenbedingungen. Ein generelles Grobziel ist, alle Faktoren zu fördern, die es den jungen Menschen ermöglicht, ein gesellschaftskonformeres Verhalten zu zeigen und ihre Startchancen für ein selbstbestimmtes, straffreies Leben zu verbessern. Die individuellen Ziele werden gemeinsam mit dem jungen Menschen, der pädagogischen Fachkraft von Löwenzahn Betreutes Wohnen e.V. und der zuständigen Jugendgerichtshilfe in Anlehnung an die richterlichen Auflagen verbindlich als Betreuungsplanung formuliert. Ebenso werden in dieser Planung Sanktionen bei Nichterfüllung von Auflagen festgelegt.

  • Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung (InspE)
    Dieses ambulante Angebot ist für Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 21 Jahren, die sich in schwierigen und komplexen Lebenslagen befinden. Die jungen Menschen werden an ihrem derzeitigen Aufenthaltsort aufgesucht und betreut. Diese Hilfeform zeichnet sich durch eine enge und flexible Betreuungsstruktur aus und kann durch weitere Hilfeformen erweitert bzw. ergänzt werden. In Konflikt- und Krisensituationen des jungen Menschen bedarf es der besonders engen und flexiblen Betreuung und Begleitung. Dies erfordert zum Teil auch den Einsatz außerhalb der üblichen Arbeitszeiten.
    Ziele dieser intensiven Einzelfallhilfe sind die Bewältigung von Entwicklungsproblemen, sowie die Unterstützung und Hinführung zu einem selbstständigen, eigenverantwortlichen Leben. Bei dieser intensiven ambulanten Betreuungsform halten wir ein großes Augenmerk darauf, dass vorhandenes Gefährdungspotential reduziert wird. Solche Lebenssituationen sind beispielsweise soziale, religiöse oder politische Radikalisierung, Drogen, Kriminalität, Prostitution, Gewalt, Missbrauch, massive Beziehungstraumata und (nahezu) ohne festen Wohnsitz zu sein. Die Grundlage für das Gelingen einer solchen individuellen intensiven Maßnahme bildet auch hierbei eine tragfähige Beziehung zwischen der Fachkraft und dem jungen Menschen.

  • Aufsuchende FamilienBeratung (AFB)
    Hierbei handelt es sich um eine niedrigschwellige ambulante Hilfe für Familien, die ein therapeutisches Hilfsangebot benötigen, aber (noch) nicht das Angebot einer Beratungsstelle wahrnehmen können. Der Bedarf der AFT zeigt sich überwiegend dort, wo Kinder in Familiensystemen leben, die ihre gesunde psychische, soziale und emotionale Entwicklung beeinträchtigen. Dieses Angebot orientiert sich ausschließlich an der Gewährleistung des Kindeswohles. Unsere Arbeit mit den Familien soll helfen, dass sie Vertrauen in sich selbst zurückgewinnen, eigene Ressourcen erkennen und ausbauen lernen und durch Erleben von eigener Kompetenz beginnen, ihre Aufgaben zu bewältigen. Über die AFT/AFB werden Familien und/oder einzelne Familienmitglieder darin unterstützt, ihre Möglichkeitsräume zu erweitern und ihre Selbstorganisation zu fördern. Die Klienten als Experten für sich und ihre Lebensgestaltung werden zur Entdeckung und selbstbestimmten Nutzung eigener Ressourcen angeregt, unterstützt und begleitet. Dabei stehen Veränderungen der Wahrnehmung und die Ausgestaltung von Beziehungen im Vordergrund. Zentral sind hier die Kommunikations- und Beziehungsmuster der einzelnen Familienmitglieder, die sich im Familiensystem gegenseitig beeinflussen. Durch die Anwendung verschiedener gängiger systemtherapeutischer Methoden und Werkzeuge, werden die Möglichkeiten und (Aus)Wirkungen der kleinsten Veränderungen unmittelbar erfahrbar gemacht.

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